22 лютого 2025 р.
Psoriasis ist eine chronische Autoimmunerkrankung, die die Haut und in einigen Fällen auch die Gelenke betrifft. Sie zeichnet sich durch eine beschleunigte Teilung der Zellen der Oberhaut (Epidermis) aus, was zur Bildung entzündeter Hautstellen führt, die mit silbrig-weißen Schuppen bedeckt sind. Normalerweise dauert der Zyklus der Hautzellerneuerung etwa 28 bis 30 Tage, bei Psoriasis verkürzt sich dieser Prozess jedoch auf 3 bis 7 Tage, was zu einer Anhäufung von Zellen an der Oberfläche führt. Psoriasis ist nicht ansteckend und wird weder durch physischen Kontakt noch durch Alltagsgegenstände übertragen. Die Erkrankung ist systemisch und kann mit Begleiterkrankungen wie psoriatischer Arthritis, metabolischem Syndrom oder Depressionen einhergehen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden etwa 2–3 % der Weltbevölkerung an Psoriasis, was sie zu einer der häufigsten dermatologischen Erkrankungen macht. Ursachen Psoriasis entsteht durch ein komplexes Zusammenspiel genetischer, immunologischer und umweltbedingter Faktoren. Schauen wir uns diese genauer an: Genetik Die genetische Veranlagung für Psoriasis spielt eine Schlüsselrolle bei ihrer Entstehung und ist einer der am besten untersuchten Aspekte der Krankheit. Psoriasis wird als multifaktorielles Krankheitsbild mit erblichem Anteil klassifiziert, was bedeutet, dass bestimmte Gene die Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens erhöhen, aber für das Ausbrechen der Krankheit oft ein Einfluss äußerer Auslöser erforderlich ist. Lassen Sie uns das genauer betrachten. 1. Vererbung und Familienanamnese Wenn ein Elternteil Psoriasis hat, beträgt das Risiko für das Kind, die Krankheit zu entwickeln, etwa 10–15 %. Sind beide Elternteile betroffen, steigt die Wahrscheinlichkeit auf 50 % oder mehr. Bei eineiigen Zwillingen liegt die Übereinstimmung (Konkordanz) bei etwa 70 %, während sie bei zweieiigen Zwillingen nur etwa 20 % beträgt. Dies bestätigt den starken genetischen Einfluss, weist aber auch auf die Rolle der Umwelt hin. 2. Mit Psoriasis verbundene Gene Genetische Studien, einschließlich genomweiter Assoziationsstudien (GWAS), haben über 60 Loci (DNA-Abschnitte) identifiziert, die mit Psoriasis in Verbindung stehen. Die meisten davon regulieren das Immunsystem, was die autoimmune Natur der Krankheit erklärt. Hier sind die wichtigsten Beispiele: HLA-Cw6 (PSORS1) Der bedeutendste genetische Marker für Psoriasis befindet sich im Bereich des Haupthistokompatibilitätskomplexes (MHC) auf Chromosom 6 im Locus PSORS1 (Psoriasis Susceptibility 1). Das Gen HLA-Cw6 ist für die Präsentation von Antigenen an Immunzellen verantwortlich und wird mit einem frühen Beginn der Psoriasis (Typ I, vor dem 40. Lebensjahr) in Verbindung gebracht. Bei Trägern dieses Allels steigt das Risiko, an Psoriasis zu erkranken, um das 10- bis 20-Fache. HLA-Cw6 ist häufiger mit plaqueartiger und guttater Psoriasis assoziiert, während andere Formen (z. B. pustulöse Psoriasis) seltener mit diesem Gen verknüpft sind. Andere Gene des Immunsystems IL23R und IL12B: Diese Gene kodieren Proteine, die am Signalweg von Interleukin-23 beteiligt sind, der T-Helferzellen 17 (Th17) aktiviert – Schlüsselinstrumente bei der Entzündung bei Psoriasis. TNF-α: Ein Gen, das mit der Produktion des Tumornekrosefaktors Alpha, eines stark entzündungsfördernden Zytokins, verbunden ist. Polymorphismen in diesem Gen können Entzündungen verstärken. CARD14: Mutationen in diesem Gen sind mit seltenen Formen der Psoriasis verbunden und verstärken Entzündungssignale über den NF-kB-Weg. Gene der Hautbarrierefunktion LCE3B und LCE3C (Late Cornified Envelope): Diese Gene sind an der Bildung der Hautbarriere beteiligt. Defekte in ihnen können die Haut anfälliger für äußere Auslöser machen, was die Entstehung von Psoriasis-Plaques fördert. 3. Polygenetischer Charakter Psoriasis wird nicht nach einem einfachen mendelschen Muster vererbt (z. B. als dominante oder rezessive Krankheit). Es handelt sich um eine polygenetische Erkrankung, bei der das Risiko durch eine Kombination vieler genetischer Varianten mit geringer individueller Wirkung bestimmt wird. Die kumulative Wirkung dieser Gene bildet einen sogenannten „genetischen Schwellenwert“, dessen Überschreitung unter dem Einfluss äußerer Faktoren zur Manifestation der Krankheit führt. 4. Epigenetik Neben den Genen selbst spielen epigenetische Mechanismen eine wichtige Rolle – Veränderungen in der Genexpression ohne Veränderung der DNA-Sequenz. Zum Beispiel: DNA-Methylierung und Histonmodifikationen können Gene, die mit Entzündungen verbunden sind, „ein-“ oder „ausschalten“. Stress, Infektionen oder Ernährung können epigenetische Marker beeinflussen und die genetische Veranlagung verstärken. 5. Unterschiede in der Manifestation Die Genetik beeinflusst auch die Art und Schwere der Psoriasis. Zum Beispiel: Träger von HLA-Cw6 haben häufiger eine weit verbreitete plaqueartige Psoriasis mit frühem Beginn. Genetische Varianten, die mit IL23R verbunden sind, stehen häufiger mit schweren Formen oder Psoriasis-Arthritis (Kombination von Psoriasis mit Gelenkbeteiligung) in Verbindung. 6. Ethnische Unterschiede Die Häufigkeit von HLA-Cw6 und anderen genetischen Markern variiert zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Zum Beispiel ist dieses Allel bei Europäern häufiger als bei Asiaten, was teilweise die Unterschiede in der Prävalenz von Psoriasis erklärt (2–3 % bei Menschen europäischer Herkunft gegenüber weniger als 1 % in Ostasien). Wie funktioniert das in der Praxis? Die genetische Veranlagung schafft die „Grundlage“ für Psoriasis, garantiert jedoch nicht ihr Auftreten. Eine Person kann beispielsweise HLA-Cw6 erben, aber wenn sie Auslöser wie Stress, Infektionen oder Verletzungen vermeidet, bleibt die Krankheit möglicherweise aus. Andererseits kann Psoriasis bei jemandem ohne starke genetische Veranlagung durch starke äußere Einflüsse ausgelöst werden. Interessanter Fakt Gene, die mit Psoriasis in Verbindung stehen, überschneiden sich häufig mit Genen anderer Autoimmunerkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Morbus Crohn oder Zöliakie. Dies deutet auf gemeinsame Mechanismen der Immun-Dysregulation hin. Immunstörung Psoriasis ist eng mit einer Störung des Immunsystems verbunden, und dieser Aspekt macht sie zu einem klassischen Beispiel für eine Autoimmunerkrankung. Lassen Sie uns Schritt für Schritt untersuchen, wie eine Fehlfunktion des Immunsystems zur Entstehung von Psoriasis führt und dabei tiefer in die Mechanismen eintauchen. 1. Autoimmune Natur der Psoriasis Im Kern der Psoriasis liegt ein Fehler im Immunsystem, bei dem es die eigenen Hautzellen fälschlicherweise als fremd wahrnimmt und angreift. Dies führt zu einer chronischen Entzündung. Eine Schlüsselrolle spielen T-Lymphozyten (eine Art weißer Blutkörperchen), insbesondere die Subtypen T-Helferzellen 17 (Th17) und T-Helferzellen 1 (Th1), die fehlerhaft aktiviert werden. 2. Mechanismus der Entstehung Aktivierung der T-Lymphozyten Normalerweise werden T-Lymphozyten aktiviert, um Infektionen oder Schäden zu bekämpfen, aber bei Psoriasis erfolgt ihre Aktivierung ohne offensichtliche Bedrohung. Der genaue Auslöser ist unbekannt, es wird jedoch vermutet, dass dies mit genetischen Faktoren, Stress oder äußeren Reizen (z. B. einer Infektion) zusammenhängen könnte. Aktivierte T-Zellen wandern in die Haut und beginnen dort, entzündungsfördernde Substanzen – Zytokine – freizusetzen. Rolle der Zytokine Die Hauptverursacher der Entzündung bei Psoriasis sind Zytokine wie: Interleukin-17 (IL-17): Wird von Th17-Zellen produziert, verstärkt die Entzündung und regt das Wachstum von Hautzellen an. Interleukin-23 (IL-23): Unterstützt die Aktivität der Th17-Zellen und fördert ihre Vermehrung. Tumornekrosefaktor Alpha (TNF-α): Verstärkt den Entzündungsprozess und zieht zusätzliche Immunzellen an. Interleukin-1 (IL-1) und Interleukin-6 (IL-6): Fördern eine systemische Entzündung. Diese Zytokine schaffen einen „Teufelskreis“ der Entzündung, der die Symptome der Psoriasis aufrechterhält. Beschleunigte Teilung der Hautzellen Die Zytokine regen Keratinozyten (Zellen der oberen Hautschicht) zu übermäßiger Teilung an. Normalerweise dauert der Hauterneuerungsprozess 28–30 Tage, bei Psoriasis verkürzt er sich auf 3–7 Tage. Neue Zellen reifen nicht rechtzeitig und schuppen sich nicht auf natürliche Weise ab, was zu einer Anhäufung von Zellen auf der Hautoberfläche und der Bildung charakteristischer psoriatischer Plaques – roter Flecken mit silbrigen Schuppen – führt. 3. Rolle der dendritischen Zellen Dendritische Zellen sind die „Dirigenten“ der Immunantwort. Sie befinden sich in der Haut und reagieren auf Stressfaktoren (z. B. Verletzungen oder Infektionen), indem sie Antigene den T-Lymphozyten präsentieren. Bei Psoriasis werden dendritische Zellen hyperaktiv und setzen IL-23 frei, was eine Entzündungskaskade über die Th17-Zellen auslöst. Auslösende Faktoren Äußere Auslöser spielen eine wichtige Rolle beim Auftreten und der Verschlimmerung von Psoriasis, insbesondere bei Menschen mit genetischer Veranlagung. Diese Faktoren können eine Immunreaktion auslösen, die zum Auftreten oder zur Verstärkung der Krankheitssymptome führt. Lassen Sie uns die wichtigsten äußeren Auslöser im Detail betrachten. 1. Hautverletzungen (Köbner-Phänomen) Was ist das: Jede physische Schädigung der Haut – Schnitte, Kratzer, Verbrennungen, Insektenstiche, Reibung oder sogar starkes Kratzen – kann die Bildung von Psoriasis-Plaques an der verletzten Stelle auslösen. Mechanismus: Die Verletzung verursacht eine lokale Entzündung, die T-Lymphozyten und dendritische Zellen in der Haut aktiviert. Dies löst eine Kaskade von Immunreaktionen aus, die zur Entstehung neuer Psoriasis-Herde führt. Beispiele: Tätowierungen, Piercings oder chirurgische Nähte können ebenfalls Auslöser sein. 2. Infektionen Was ist das: Bakterielle, virale oder Pilzinfektionen können das Immunsystem stimulieren und eine Verschlimmerung der Psoriasis verursachen. Hauptbeispiel: Eine Streptokokkeninfektion im Rachen (z. B. Mandelentzündung) wird häufig mit guttater Psoriasis in Verbindung gebracht, insbesondere bei Kindern und jungen Erwachsenen. Streptokokken geben Toxine ab, die T-Zellen aktivieren. Andere Infektionen: HIV, virale Infektionen (z. B. Erkältungen) oder sogar Pilzinfektionen der Haut können die Symptome verschlimmern. Mechanismus: Die Infektion verstärkt die Produktion von Zytokinen (z. B. IL-23 und IL-17), was zu Entzündungen und Hautzellwachstum führt. 3. Stress Was ist das: Emotionaler oder psychologischer Stress ist einer der häufigsten Auslöser. Mechanismus: Stress beeinflusst das hormonelle Gleichgewicht (z. B. erhöht den Cortisolspiegel), was die Regulation des Immunsystems stört. Dies kann Entzündungen verstärken und T-Zellen aktivieren. Beispiele: Starke emotionale Belastungen, der Verlust eines geliebten Menschen, Probleme am Arbeitsplatz oder chronische Erschöpfung können Schübe auslösen. 4. Medikamente Was ist das: Einige Medikamente können als Nebenwirkung Psoriasis auslösen oder verschlimmern. Beispiele: Betablocker (verwendet bei Bluthochdruck, z. B. Propranolol) stören das Gleichgewicht der Immunantwort. Lithium (eingesetzt bei bipolarer Störung) verstärkt Entzündungen in der Haut. Antimalariamittel (z. B. Chloroquin) können T-Zellen stimulieren. Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen verschlechtern manchmal den Verlauf der Psoriasis. Absetzen von Kortikosteroiden: Ein abruptes Absetzen dieser Medikamente kann einen „Rebound“-Effekt mit Schüben auslösen. Mechanismus: Diese Medikamente beeinflussen entweder direkt das Immunsystem oder verändern den Hautstoffwechsel, wodurch sie anfälliger für Entzündungen wird. 5. Wetterbedingungen Was ist das: Klimaveränderungen oder Jahreszeiten können den Hautzustand beeinflussen. Details: Kälte und Trockenheit: Im Winter wird die Haut trockener, was Schuppenbildung und Reizungen verstärkt und Schübe auslöst. Hitze und Feuchtigkeit: Bei manchen Menschen können Schweiß und Überhitzung neue Ausschläge verursachen, insbesondere in Hautfalten. Sonnenlicht: Ultraviolettstrahlung (UV) verbessert meist den Hautzustand, aber bei wenigen Patienten können Sonnenbrände ein Auslöser sein. Mechanismus: Extreme Bedingungen beeinträchtigen die Barrierefunktion der Haut, was das Eindringen von Reizstoffen und die Aktivierung von Entzündungen erleichtert. 6. Alkohol und Rauchen Was ist das: Alkoholkonsum und Tabakrauchen sind mit einem schwereren Verlauf der Psoriasis verbunden. Alkohol: Verstärkt systemische Entzündungen, schwächt die Immunregulation und kann mit Psoriasis-Medikamenten interagieren. Rauchen: Nikotin und Toxine im Tabakrauch fördern die Produktion entzündungsfördernder Zytokine (z. B. TNF-α). Beispiele: Bei Rauchern tritt häufiger palmoplantare Psoriasis auf. 8. Ernährung und Nahrungsauslöser Was ist das: Bei manchen Menschen können bestimmte Lebensmittel Schübe auslösen. Beispiele: Scharfe Gewürze, rotes Fleisch, Gluten (bei empfindlichen Personen) oder Milchprodukte können Entzündungen verstärken. Ein Vitamin-D-Mangel wird manchmal mit einer Verschlechterung der Symptome in Verbindung gebracht. Mechanismus: Nahrungsauslöser können das Darmmikrobiom beeinflussen, das wiederum den systemischen Immunstatus reguliert. 9. Chemische Reizstoffe Was ist das: Kontakt mit aggressiven Substanzen kann lokale Entzündungen hervorrufen. Beispiele: Kosmetika, Haushaltschemikalien, Haarfärbemittel oder Lösungsmittel. Mechanismus: Hautreizungen aktivieren die angeborene Immunität, was den psoriatischen Prozess in Gang setzt. Wie funktioniert das? Äußere Auslöser wirken wie ein „Abzug“ für eine bereits bestehende genetische und immunologische Veranlagung. Sie stören das Gleichgewicht des Immunsystems, verursachen eine Überaktivität der T-Zellen und die Freisetzung von Zytokinen (IL-17, TNF-α usw.), was zu Entzündungen und übermäßigem Hautzellwachstum führt. Unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Auslöser: Bei einem kann Stress einen Schub verursachen, bei einem anderen eine Infektion oder Kälte. Individualität der Auslöser Es ist wichtig zu betonen, dass Auslöser individuell sind. Was bei einer Person Psoriasis auslöst, hat auf eine andere möglicherweise keinen Einfluss. Daher wird Patienten oft empfohlen, ein Symptomtagebuch zu führen, um ihre persönlichen „Auslösemechanismen“ zu identifizieren. Hormonelle Veränderungen Hormonelle Störungen und Veränderungen des Hormonspiegels im Körper können die Entstehung und Verschlimmerung von Psoriasis erheblich beeinflussen. Dieser Faktor ist besonders in bestimmten Lebensphasen auffällig, in denen es zu bedeutenden hormonellen Umstellungen kommt. Lassen Sie uns genauer untersuchen, wie Hormone mit der Entwicklung von Psoriasis zusammenhängen, welche Mechanismen dabei eine Rolle spielen und warum dies geschieht. 1. Verbindung zwischen Hormonen, Immunsystem und Haut Hormone spielen eine Schlüsselrolle bei der Regulation des Immunsystems und des Hautzustands, was sie zu einem wichtigen Faktor in der Pathogenese von Psoriasis macht. Psoriasis ist eine Autoimmunerkrankung, und Hormone beeinflussen die Aktivität von T-Lymphozyten, die Produktion von Zytokinen und entzündliche Prozesse, die der Krankheit zugrunde liegen. Die Haut ist ebenfalls ein hormonabhängiges Organ: Hormone regulieren die Zellteilung (Keratinozyten), die Talgproduktion und die Barrierefunktionen. 2. Wichtige hormonelle Veränderungen, die Psoriasis beeinflussen Pubertät Was passiert: Während der Pubertät steigt der Spiegel der Geschlechtshormone (Östrogene, Androgene, Progesteron) stark an, was bei genetisch veranlagten Personen die Manifestation von Psoriasis auslösen kann. Mechanismus: Androgene (z. B. Testosteron) können Entzündungen verstärken, indem sie die Produktion entzündungsfördernder Zytokine wie TNF-α anregen. Östrogene wirken dagegen manchmal entzündungshemmend, doch ihre Schwankungen stören das Gleichgewicht. Besonderheiten: Bei Jugendlichen beginnt Psoriasis oft mit der guttaten Form, insbesondere nach Infektionen, was mit der hormonellen Umstellung und einer erhöhten Empfindlichkeit des Immunsystems zusammenhängen kann. Menstruationszyklus Was passiert: Bei einigen Frauen verschlimmern sich die Psoriasis-Symptome vor oder während der Menstruation. Mechanismus: Der Abfall des Östrogen- und Progesteronspiegels am Ende des Zyklus kann Entzündungen verstärken. Ein niedriger Östrogenspiegel schwächt deren schützende Wirkung auf Haut und Immunsystem, was zu Schüben führt. Hinweis: Dies ist individuell – bei einigen Frauen verschlechtern sich die Symptome, bei anderen bleiben sie stabil. Schwangerschaft Was passiert: Während der Schwangerschaft erleben 40–60 % der Frauen mit Psoriasis eine Verbesserung der Symptome, insbesondere im zweiten und dritten Trimester. Bei 10–20 % verschlechtert sich jedoch der Zustand. Mechanismus der Verbesserung: Hohe Östrogen- und Progesteronspiegel wirken immunsupprimierend, indem sie die Aktivität von T-Helferzellen (Th17 und Th1) und die Produktion von Zytokinen (IL-17, TNF-α) reduzieren. Auch die erhöhte Cortisolsekretion unterdrückt Entzündungen. Mechanismus der Verschlechterung: Bei einigen Patientinnen löst ein erhöhter Hormonspiegel eine gegenteilige Wirkung aus und verstärkt Entzündungen, möglicherweise aufgrund individueller Empfindlichkeit oder genetischer Faktoren. Nach der Geburt: Nach der Entbindung, wenn der Hormonspiegel plötzlich sinkt, kommt es bei 60–80 % der Frauen mit Psoriasis zu Schüben. Dies hängt mit der Wiederherstellung der Immunaktivität und dem Rückgang der Östrogene zusammen. Menopause Was passiert: Bei vielen Frauen verschlimmert sich Psoriasis während der Menopause oder tritt erstmals auf. Mechanismus: Der Rückgang des Östrogenspiegels führt zum Verlust seiner entzündungshemmenden Wirkung. Die Haut wird trockener, verliert an Elastizität, was die Barrierefunktion schwächt und sie anfälliger für Entzündungen macht. Hinweis: Eine Hormonersatztherapie (HRT) mit Östrogenen kann den Hautzustand manchmal verbessern, der Effekt hängt jedoch von der Dosierung und der individuellen Reaktion ab. Schilddrüsenfunktionsstörung Was passiert: Hypothyreose (verminderte Schilddrüsenfunktion) oder Hyperthyreose (erhöhte Funktion) können Psoriasis beeinflussen. Mechanismus: Schilddrüsenhormone (Thyroxin, Trijodthyronin) regulieren den Hautstoffwechsel und die Immunaktivität. Bei Hypothyreose wird die Haut trocken und entzündungsanfällig, was Psoriasis verschlimmern kann. Bei Hyperthyreose fördert ein beschleunigter Stoffwechsel die Zellteilung, was ebenfalls Schübe begünstigt. Zusammenhang: Bei Psoriasis-Patienten werden häufiger Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse (z. B. Hashimoto-Thyreoiditis) festgestellt. Stress und Cortisol Was passiert: Chronischer Stress erhöht den Cortisolspiegel (Nebennierenhormon), was Schübe auslösen kann. Mechanismus: Cortisol unterdrückt in kleinen Dosen Entzündungen, doch bei anhaltendem Stress stört es das Gleichgewicht des Immunsystems, verstärkt die T-Zell-Aktivität und die Zytokinproduktion. Hinweis: Eine Nebennierenerschöpfung bei chronischem Stress senkt den Cortisolspiegel, was den Verlauf der Psoriasis ebenfalls verschlechtern kann. 3. Mechanismen der Hormonwirkung auf Psoriasis Regulation der T-Zellen: Östrogene und Progesteron unterdrücken Th17 und Th1 und reduzieren Entzündungen, während Androgene und Cortisol unter bestimmten Bedingungen diese verstärken können. Einfluss auf Keratinozyten: Hormone regulieren die Teilungsgeschwindigkeit der Hautzellen. Östrogene verlangsamen die Proliferation, während ein Mangel daran sie beschleunigt, was die Plaque-Bildung fördert. Systemische Entzündung: Hormonelle Störungen (z. B. bei Fettleibigkeit oder Diabetes) erhöhen den Spiegel entzündungsfördernder Zytokine (IL-6, TNF-α), was Psoriasis verstärkt. 4. Individuelle Besonderheiten Die Reaktion auf hormonelle Veränderungen variiert stark. Bei einigen Patienten lindert eine Schwangerschaft die Symptome, bei anderen verschlimmert sie sie. Dies hängt mit genetischen Faktoren (z. B. Polymorphismen in den Genen HLA oder IL23R) und dem Ausgangszustand des Immunsystems zusammen. 5. Verbindung mit anderen Zuständen Fettleibigkeit: Überschüssiges Fettgewebe erhöht den Östrogenspiegel und entzündungsfördernde Zytokine, was Psoriasis verschlechtern kann. Diabetes mellitus: Insulinresistenz und hormonelles Ungleichgewicht verstärken systemische Entzündungen, die die Haut beeinflussen. Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS): Ein erhöhter Androgenspiegel bei Frauen mit PCOS kann ein Auslöser für Psoriasis sein. 6. Warum beeinflussen Hormone Psoriasis? Hormonelle Veränderungen stören das Gleichgewicht zwischen entzündungsfördernden und entzündungshemmenden Prozessen im Körper. Bei Menschen mit genetischer Veranlagung zu Psoriasis (z. B. Träger von HLA-Cw6) führt dies zur Aktivierung von T-Zellen, verstärkten Entzündungen und abnormalem Wachstum von Keratinozyten. Ein Auslöser kann sowohl ein Überschuss als auch ein Mangel an bestimmten Hormonen sein. Klassifikation und Symptome Psoriasis tritt in verschiedenen Formen auf, jede mit ihren eigenen Merkmalen: Psoriasis vulgaris 1. Pathogenese auf zellulärer und molekularer Ebene Psoriasis vulgaris ist das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels von Genetik, Immunsystem und äußeren Faktoren. So läuft es ab: Genetische Grundlage Der wichtigste genetische Marker ist HLA-Cw6 im Locus PSORS1 auf Chromosom 6. Dieses Allel ist bei 60–70 % der Patienten mit Psoriasis vulgaris vorhanden, insbesondere bei einem frühen Beginn (vor dem 40. Lebensjahr). Andere Gene: IL23R, IL12B, TNF-α, CARD14 – regulieren entzündliche Signalwege, die mit T-Zellen und Keratinozyten verbunden sind. Polygenetische Natur: Das Risiko hängt von der Kombination zahlreicher genetischer Varianten ab, nicht von einem einzigen Gen. Immunmechanismen Dendritische Zellen: In der Haut werden plasmazytoide und myeloische dendritische Zellen aktiviert und setzen Interferon-α und IL-23 als Reaktion auf Auslöser (Verletzungen, Infektionen) frei. T-Lymphozyten: Th17- und Th1-Zellen produzieren Schlüsselzytokine: IL-17A/F: Stimuliert die Proliferation von Keratinozyten und rekrutiert Neutrophile. IL-22: Verstärkt die Verdickung der Epidermis. TNF-α: Erhöht Entzündungen und die Durchlässigkeit der Blutgefäße. Keratinozyten: Unter dem Einfluss von Zytokinen beginnen sie, eigene entzündungsfördernde Moleküle (Chemokine, antimikrobielle Peptide) zu produzieren, was einen „Teufelskreis“ der Entzündung verstärkt. Mikrobiom: Ein Ungleichgewicht der Bakterien auf der Haut (z. B. Zunahme von Staphylococcus aureus) kann zusätzlich die angeborene Immunität über Toll-like-Rezeptoren (TLR) aktivieren. Zelldynamik Der normale Hauterneuerungszyklus dauert 28–30 Tage. Bei Psoriasis verkürzt er sich auf 3–7 Tage aufgrund der Hyperproliferation von Keratinozyten und einer gestörten Differenzierung. Dies führt zur Anhäufung unreifer Zellen und zur Bildung von Schuppen. 2. Histologische Merkmale Bei einer Hautbiopsie einer Plaque bei Psoriasis vulgaris zeigen sich: Akanthose: Verdickung der Epidermis durch eine erhöhte Anzahl von Keratinozytenschichten. Parakeratose: Erhaltung der Zellkerne im Stratum corneum (unvollständige Differenzierung der Zellen), was die silbrigen Schuppen erklärt. Verlängerung der Dermispapillen: Die Blutgefäße liegen näher an der Oberfläche, was den „Bluttau“-Symptom verursacht. Munro-Mikroabszesse: Ansammlungen von Neutrophilen im Stratum corneum – ein charakteristisches Merkmal der Psoriasis. Infiltrat: Vorhandensein von T-Lymphozyten und Makrophagen in Dermis und Epidermis. 3. Entwicklungsstadien der Psoriasis vulgaris Die Erkrankung durchläuft drei Hauptphasen: 1. Progressives Stadium: Neue Ausschläge treten auf, bestehende Plaques vergrößern sich. Typisch ist das Köbner-Phänomen: Neue Herde entstehen an Verletzungsstellen. Ausgeprägter Juckreiz, Entzündung, Schwellung um die Plaques. 2. Stationäres Stadium: Das Wachstum der Plaques stoppt, es erscheinen keine neuen Herde. Schuppen werden dicker, Entzündungen nehmen ab. Kann Wochen oder Monate andauern. 3. Regressives Stadium: Plaques schrumpfen, Schuppen verschwinden, es bleibt eine Hypo- oder Hyperpigmentierung zurück. Manchmal bildet sich ein heller Rand um die Herde (Voronofrand) – ein Zeichen der Heilung. 4. Klinische Merkmale im Detail o Lokalisation: Ellbogen und Knie – aufgrund ständiger Reibung und Druck. Behaarte Kopfhaut: Plaques gehen oft auf Stirn oder Nacken über, begleitet von Schuppenbildung, die an Schuppen erinnert. Lendenbereich: Große symmetrische Herde. Nägel: Punktförmige Eindellungen („Fingerhut-Symptom“), Verdickung oder Ablösung der Nagelplatte. Variationen: Bei Kindern treten häufig kleinere Plaques auf, bei älteren Menschen trockenere und rissige Herde. Symptome: Neben Juckreiz und Schuppenbildung können Brennen, Spannungsgefühl und selten Schmerzen (bei Rissen) auftreten. 5. Faktoren, die den Verlauf beeinflussen Alter des Beginns: Früher Beginn (vor 40 Jahren) ist mit HLA-Cw6 und einem schwereren Verlauf verbunden. Später Beginn (nach 40) hat oft einen milderen Verlauf. Geschlecht: Bei Frauen können Schübe mit hormonellen Zyklen (Schwangerschaft, Menopause) zusammenhängen. Lebensstil: Rauchen erhöht das Risiko eines schweren Verlaufs um 60 %, Alkohol um 20–30 %. 6. Komplikationen der Psoriasis vulgaris Psoriasis-Arthritis: Gelenkbeteiligung (häufig kleinere Gelenke – Finger, Hände) mit morgendlicher Steifheit und Schmerzen. Entwickelt sich bei 10–30 % der Patienten, häufiger bei Nagelbefall. Erythrodermische Psoriasis: Generalisierte Hautentzündung (über 90 % der Oberfläche), begleitet von Fieber, gestörter Thermoregulation und Infektionsrisiko. Pustulöse Psoriasis: Seltene Komplikation, bei der Pusteln auf Plaques erscheinen. Kann lokal (Handflächen, Fußsohlen) oder generalisiert (Zumbusch-Syndrom) sein. Metabolische Störungen: Erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes (um 50 %), Atherosklerose und Herzinfarkt aufgrund chronischer Entzündung. Psychologische Probleme: Depression bei 20–30 % der Patienten, Angststörungen bei 10–15 %. Verbunden mit dem Aussehen und chronischem Unbehagen. 7. Differenzialdiagnose Psoriasis vulgaris muss unterschieden werden von: Seborrhoischem Ekzem (fettigere Schuppen, keine Trias). Ekzem (Nässe, unscharfe Ränder). Lichen ruber planus (violette Papeln, keine Schuppen). Pilzinfektionen (positiver Pilztest). 8. Aktuelle Forschung Mikrobiom: Bei Patienten mit Psoriasis vulgaris wurde eine reduzierte Vielfalt der Hautbakterien und eine Zunahme von Streptococcus und Staphylococcus festgestellt. Dies könnte ein Ziel für neue Therapien sein. Epigenetik: DNA-Methylierung und microRNAs beeinflussen die Expression von Entzündungsgenen, was den Weg für personalisierte Behandlungen ebnet. Biomarker: Der Spiegel von IL-17 und IL-23 im Blut korreliert mit der Schwere der Plaques und wird zur Bewertung der Wirksamkeit biologischer Präparate genutzt. 9. Auswirkungen auf die Lebensqualität Physischer Aspekt: Juckreiz und Risse stören den Schlaf und alltägliche Aktivitäten. Hand- oder Fußbefall erschwert die Arbeit. Emotionaler Aspekt: Scham über sichtbare Plaques führt zu sozialer Isolation. Studien zeigen, dass 50 % der Patienten öffentliche Orte meiden. Ökonomischer Aspekt: Die Behandlung (insbesondere Biologika) ist kostspielig, und Arbeitsunfähigkeit erhöht die Belastung. 10. Prognose und Perspektiven Psoriasis vulgaris ist unheilbar, aber kontrollierbar. Mit angemessener Therapie (Phototherapie, topische Steroide, IL-17/TNF-α-Hemmer) erreichen bis zu 70 % der Patienten eine Remission von 6–12 Monaten. Eine Verschlechterung der Prognose ist mit später Diagnose, Therapieabbruch und Vorhandensein von Auslösern verbunden. Tropfenpsarias Ausführlichere Informationen zu guttater Psoriasis Die guttate Psoriasis (Psoriasis guttata, vom lateinischen gutta – „Tropfen“) ist eine Form der Psoriasis, die durch das Auftreten zahlreicher kleiner, tropfenförmiger Ausschläge auf der Haut gekennzeichnet ist. Sie macht etwa 10 % aller Psoriasis-Fälle aus und tritt häufiger bei Kindern und jungen Erwachsenen auf. Lassen Sie uns diese Form der Erkrankung im Detail betrachten: ihre Merkmale, Ursachen, Pathogenese, klinisches Bild, Verlauf und moderne Ansätze zum Verständnis. 1. Was ist guttate Psoriasis? Die guttate Psoriasis ist eine akut auftretende Form der Psoriasis, bei der viele kleine Papeln (üblicherweise 2–10 mm im Durchmesser) auf der Haut erscheinen, die an Wassertropfen erinnern. Sie gilt als Subtyp der Psoriasis vulgaris, wird jedoch aufgrund ihres spezifischen klinischen Bildes und ihrer Verbindung mit infektiösen Auslösern separat hervorgehoben. Meist beginnt die Erkrankung plötzlich und ist mit äußeren Faktoren wie Infektionen verbunden, was sie von der chronischen plaqueartigen Psoriasis unterscheidet. 2. Ursachen der Entstehung Die guttate Psoriasis entsteht durch das Zusammenspiel von genetischer Veranlagung und äußeren Auslösern, wobei der Schwerpunkt auf einem infektiösen Start liegt. Genetische Veranlagung Sie ist mit dem Gen HLA-Cw6 (Locus PSORS1) verbunden, wie auch die Psoriasis vulgaris, tritt jedoch häufiger bei Menschen mit familiärer Vorbelastung auf. Genetische Faktoren machen das Immunsystem empfindlicher für bestimmte Auslöser, insbesondere Infektionen. HauptAuslöser – Infektionen Streptokokkeninfektion: Die häufigste Ursache ist eine Racheninfektion durch Streptococcus pyogenes (Gruppe A), z. B. Tonsillitis oder Pharyngitis. Bei 60–90 % der Patienten mit guttater Psoriasis liegt eine kürzlich durchgemachte Streptokokkeninfektion (1–3 Wochen vor dem Ausschlag) vor. Mechanismus: Streptokokken-Antigene (z. B. M-Protein) lösen eine Kreuzreaktion mit Hautproteinen aus und aktivieren T-Lymphozyten. Dies wird als molekulare Mimikry bezeichnet. Andere Infektionen: Seltener ist die guttate Psoriasis mit Viren (z. B. HIV, Epstein-Barr-Virus) oder Pilzinfektionen verbunden. Zusätzliche Auslöser Stress: Kann den Prozess bei anfälligen Personen verstärken oder auslösen. Hautverletzungen: Manchmal tritt das Köbner-Phänomen in Form tropfenförmiger Ausschläge auf. Medikamente: Lithium, Betablocker oder ein abruptes Absetzen von Kortikosteroiden können Schübe auslösen. 3. Pathogenese Immunantwort: Nach einer Infektion (insbesondere streptokokkenbedingt) werden dendritische Zellen in der Haut und den Lymphknoten aktiviert. Sie setzen IL-23 frei und stimulieren T-Helferzellen 17 (Th17) und T-Helferzellen 1 (Th1). Zytokine: Die Produktion von IL-17, IL-22 und TNF-α verursacht lokale Entzündungen und Hyperproliferation von Keratinozyten. Hautveränderungen: Der beschleunigte Hauterneuerungszyklus (von 28 auf 3–7 Tage) führt zur Bildung kleiner Papeln mit Schuppen. Besonderheit: Im Gegensatz zur plaqueartigen Psoriasis ist die Entzündung bei der guttaten Form akuter und weniger chronisch, was mit einem temporären Immunstimulus (Infektion) zusammenhängt. 4. Klinisches Bild Aussehen Papeln: Klein (2–10 mm), rund oder tropfenförmig, rot oder rosa mit feinen silbrig-weißen Schuppen. Verbreitung: Meist symmetrisch, betrifft Rumpf, obere und untere Extremitäten. Seltener Gesicht, behaarte Kopfhaut oder Handflächen/Fußsohlen. Anzahl: Dutzende oder Hunderte von Elementen, im Gegensatz zu den großen Plaques der Psoriasis vulgaris. Symptome Juckreiz: Moderat, selten stark, abhängig von der individuellen Empfindlichkeit. Psoriatische Trias: Beim Abschaben zeigen sich dieselben Merkmale wie bei der Psoriasis vulgaris – stearinfleckiges Phänomen, terminale Schicht und „Bluttau“. Allgemeinzustand: Manchmal begleitet von leichtem Unwohlsein oder subfebrile Temperatur, wenn die Infektion aktiv ist. Lokalisation Häufig betroffen sind Rücken, Brust, Oberschenkel und Schultern. Bei Kindern können die Ausschläge stärker verallgemeinert sein. 5. Merkmale der guttaten Psoriasis Alter: Überwiegt bei Kindern und jungen Erwachsenen (bis 30 Jahre). Der erste Ausbruch tritt oft im Alter von 5–15 Jahren auf. Akuter Beginn: Ausschläge erscheinen plötzlich, 1–3 Wochen nach dem Auslöser (z. B. Mandelentzündung). Verlauf: Meist selbstlimitierend – bei 60–70 % der Patienten verschwinden die Symptome innerhalb von 3–6 Monaten ohne Rückfälle. Bei 30–40 % kann sie jedoch in eine chronische Psoriasis vulgaris übergehen. Saisonabhängigkeit: Häufiger im Herbst und Winter, wenn Streptokokkeninfektionen verbreiteter sind. 6. Entwicklungsstadien 1. Akute Phase: Schnelles Auftreten von Ausschlägen, begleitet von Entzündungen und Juckreiz. 2. Stationäre Phase: Die Anzahl der Papeln stabilisiert sich, die Entzündung nimmt ab. 3. Regression: Allmähliches Verschwinden der Ausschläge, manchmal mit verbleibender Hyper- oder Hypopigmentierung. 7. Diagnostik Klinisches Bild: Typisches Erscheinungsbild tropfenförmiger Ausschläge und Zusammenhang mit einer Infektion in der Vorgeschichte. Labortests: Erhöhter Titer von Antistreptolysin-O (ASL-O) oder Anti-DNase B weist auf eine kürzliche Streptokokkeninfektion hin. Abstrich aus dem Rachen auf Streptococcus pyogenes. Biopsie: Zeigt dieselben Veränderungen wie bei der Psoriasis vulgaris – Akanthose, Parakeratose, Munro-Mikroabszesse, jedoch ist die Entzündung oberflächlicher. 8. Komplikationen Übergang in chronische Form: Bei einem Drittel der Patienten entwickelt sich die guttate Psoriasis zu einer vulgaris mit großen Plaques. Psoriasis-Arthritis: Seltener als bei der Psoriasis vulgaris, aber bei Rückfällen möglich. Emotionaler Stress: Ausschläge an sichtbaren Körperstellen können insbesondere bei Jugendlichen psychisches Unbehagen verursachen. 9. Differenzialdiagnose Die guttate Psoriasis muss unterschieden werden von: Pityriasis rosea: Größere Herde mit „Medaillon“ in der Mitte, keine Schuppen. Sekundärsyphilis: Papeln ohne Schuppen, positive serologische Tests. Akutem exanthematischem Dermatitis: Mit Allergien verbunden, keine Trias. Röteln oder Masern: Virale Ausschläge mit Fieber, keine psoriatischen Merkmale. 10. Aktuelle Forschung Rolle der Streptokokken: Wissenschaftler untersuchen, wie Streptokokken-Superantigene (z. B. pyrogenes Exotoxin) T-Zellen aktivieren und Entzündungen verstärken. Immunprofil: Bei Patienten mit guttater Psoriasis ist während eines Schubs der Spiegel zirkulierender Th17-Zellen im Blut erhöht. Prognose: Das Genotyp HLA-Cw6 erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Übergangs in eine chronische Form, was durch GWAS-Studien bestätigt wird. 11. Warum gerade guttate Psoriasis? Es handelt sich um eine Reaktion des Immunsystems auf einen akuten Stimulus (meist eine Infektion) und nicht um einen chronischen Prozess wie bei der plaqueartigen Psoriasis. Die Ausschläge sind klein und zahlreich aufgrund einer diffusen Aktivierung von T-Zellen im ganzen Körper, nicht nur lokaler Entzündung. 12. Prognose Bei den meisten Patienten (60–70 %) heilt die guttate Psoriasis spontan nach Behandlung der Infektion und symptomatischer Therapie ab. Bei 30–40 % sind Rückfälle oder ein Übergang in eine chronische Form möglich, insbesondere bei anhaltender genetischer Veranlagung und wiederholten Infektionen. Exsudative Psoriasis Die exsudative Psoriasis (manchmal als Psoriasis exudativa bezeichnet) ist eine seltene und ungewöhnliche Form der Psoriasis, die durch eine ausgeprägte Entzündung mit Absonderung von Exsudat (Flüssigkeit) auf der Oberfläche der betroffenen Hautpartien gekennzeichnet ist. Diese Form unterscheidet sich von der klassischen Psoriasis vulgaris durch eine feuchtere Oberfläche der Plaques und die Neigung zur Bildung von Krusten. Lassen Sie uns diese Form der Psoriasis im Detail betrachten: ihre Merkmale, Ursachen, Pathogenese, klinisches Bild, Verlauf und damit verbundene Aspekte. 1. Was ist exsudative Psoriasis? Die exsudative Psoriasis ist eine Unterart der Psoriasis, bei der der entzündliche Prozess von einer erheblichen Absonderung von Exsudat – seröser oder serös-eitriger Flüssigkeit – begleitet wird. Dies führt zur Bildung nässender Stellen und Krusten statt der typischen trockenen, silbrigen Schuppen. Sie gilt als Variante der Psoriasis vulgaris, wird jedoch aufgrund der ausgeprägten exsudativen Reaktion hervorgehoben, was ihr klinisches Bild komplexer macht. Sie tritt häufiger bei Menschen mit bestimmten Begleiterkrankungen wie Fettleibigkeit oder Diabetes mellitus auf. 2. Ursachen der Entstehung Wie andere Psoriasis-Formen entsteht die exsudative Psoriasis durch eine genetische Veranlagung und äußere Auslöser, wobei ihr exsudativer Charakter mit zusätzlichen Faktoren zusammenhängt. Genetische Veranlagung Verbindung mit dem Gen HLA-Cw6 (Locus PSORS1) und anderen Genen, die die Immunantwort regulieren (IL23R, TNF-α), wie bei der Psoriasis vulgaris. Genetische Mutationen können Entzündungen und die Durchlässigkeit der Blutgefäße verstärken, was die Exsudation begünstigt. HauptAuslöser Fettleibigkeit: Überschüssiges Fettgewebe erhöht den Spiegel entzündungsfördernder Zytokine (IL-6, TNF-α), was Entzündungen und exsudative Prozesse verstärkt. Diabetes mellitus: Stoffwechselstörungen und Mikrozirkulationsprobleme führen zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Kapillaren, was die Flüssigkeitsabsonderung fördert. Infektionen: Bakterielle (z. B. staphylokokkenbedingte) oder Pilzinfektionen in den betroffenen Bereichen können die Exsudation verstärken. Hautverletzungen: Das Köbner-Phänomen in Form nässender Herde. Klima: Hohe Luftfeuchtigkeit und Wärme fördern Schwitzen, was das Nässen verstärkt. Begleitfaktoren Hormonelle Störungen: Ein erhöhter Cortisolspiegel oder ein Ungleichgewicht der Geschlechtshormone kann Entzündungen verschlimmern. Gestörte Barrierefunktion der Haut: Bei Menschen mit exsudativer Psoriasis verliert die Haut oft die Fähigkeit, Feuchtigkeit zu halten, was die Exsudatabsonderung verstärkt. 3. Pathogenese Immunhyperaktivität: Wie bei anderen Psoriasis-Formen werden T-Lymphozyten (Th17 und Th1) aktiviert und setzen Zytokine (IL-17, IL-23, TNF-α) frei, die Entzündungen auslösen. Gefäßdurchlässigkeit: Die Entzündung führt zur Erweiterung der Kapillaren und deren erhöhter Durchlässigkeit in der Dermis, wodurch Plasma und Immunzellen in die Epidermis gelangen. Exsudation: Die Flüssigkeit (Exsudat) vermischt sich mit Keratinozyten und bildet feuchte Krusten statt trockener Schuppen. Sekundärinfektion: Nässende Stellen werden zu Eintrittspforten für Bakterien (z. B. Staphylococcus aureus), was Entzündungen und Exsudation weiter verstärkt. 4. Klinisches Bild Aussehen Plaques: Rot oder rosa, mit ausgeprägtem Ödem, bedeckt mit feuchten Krusten oder einem serös-eitrigen Film. Schuppen sind vorhanden, aber weniger ausgeprägt und oft vom Exsudat durchtränkt. Größe: Können sowohl klein als auch groß sein, mit der Tendenz, zu ausgedehnten Herden zu verschmelzen. Lokalisation: Häufig betroffen sind Hautfalten (Achselhöhlen, Leistengegend, unter der Brust), untere Extremitäten, insbesondere bei Menschen mit Ödemen, sowie Bereiche mit erhöhter Feuchtigkeit. Symptome Nässe: Hauptmerkmal – feuchte Oberfläche der Plaques, manchmal mit unangenehmem Geruch aufgrund einer Sekundärinfektion. Juckreiz und Brennen: Stärker ausgeprägt als bei der Psoriasis vulgaris, aufgrund der Reizung nässender Stellen. Schmerzen: Können bei Rissen oder Sekundärinfektionen auftreten. Psoriatische Trias: Beim Abschaben der Krusten sind dieselben Zeichen sichtbar (stearinfleckiges Phänomen, terminale Schicht, „Bluttau“), jedoch weniger deutlich wegen der Feuchtigkeit. Besonderheiten Bei Patienten mit Fettleibigkeit tritt die exsudative Psoriasis oft in Hautfalten auf, wo erhöhte Feuchtigkeit und Reibung den Zustand verschlimmern. Bei Diabetes sind häufig die Beine betroffen, was mit gestörter Durchblutung und Neigung zu Ödemen zusammenhängt. 5. Merkmale der exsudativen Psoriasis Alter: Häufiger bei Erwachsenen, insbesondere im mittleren und höheren Alter, obwohl sie auch bei Kindern mit Fettleibigkeit auftreten kann. Verlauf: Chronisch, mit Perioden von Schüben und Remissionen. Der exsudative Charakter verstärkt sich bei Auslösern (Hitze, Infektionen). o Saisonabhängigkeit: Verschlechterung im Sommer durch Schwitzen und Feuchtigkeit, obwohl bei einigen Patienten Schübe mit Kälte und Trockenheit verbunden sind. Zusammenhang mit Stoffwechsel: Starke Korrelation mit dem metabolischen Syndrom (Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Diabetes). 6. Entwicklungsstadien 1. Progressives Stadium: Zunahme der Entzündung, Auftreten nässender Plaques, Verstärkung der Exsudation. 2. Stationäres Stadium: Stabilisierung der Herdgröße, Krusten werden dichter, aber das Nässen bleibt bestehen. 3. Regressives Stadium: Abnahme der Exsudatabsonderung, Austrocknen der Plaques, Übergang in trockene Schuppen oder verbleibende Pigmentierung. 7. Diagnostik Klinisches Bild: Feuchte Plaques mit Krusten in Kombination mit typischen Psoriasis-Merkmalen (Trias). Labortests: Analyse des Exsudats auf Bakterien (oft Staphylococcus oder Streptococcus nachweisbar). Blutzuckerspiegel zur Ausschließung von Diabetes. Biopsie: Zeigt Akanthose, Parakeratose, Infiltrat aus Lymphozyten und Neutrophilen sowie ausgeprägtes Ödem der Dermis. 8. Komplikationen Sekundärinfektion: Nässende Stellen infizieren sich leicht, was zu Impetigo oder Zellulitis führen kann. Psoriasis-Arthritis: Seltener als bei der Psoriasis vulgaris, aber bei langanhaltender Entzündung möglich. Erythrodermie: Bei Generalisierung wird die Haut durchgehend nässend und entzündet. Systemische Effekte: Verstärkung des metabolischen Syndroms und erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. 9. Differenzialdiagnose Die exsudative Psoriasis muss unterschieden werden von: Intertriginöser Candidiasis: Pilzinfektion in Hautfalten, positiver Test auf Candida. Ekzem: Unscharfe Ränder, starkes Nässen ohne Trias. Kontaktdermatitis: Verbindung mit einem Allergen, keine psoriatischen Merkmale. Pustulöser Psoriasis: Vorhandensein von Pusteln statt nur Exsudat. 10. Aktuelle Forschung Rolle der Fettleibigkeit: Fettgewebe produziert Leptin und Resistin, die die Th17-Antwort und Exsudation verstärken. Mikrobiom: Zunahme pathogener Bakterien (Staphylococcus aureus) auf nässenden Stellen fördert Entzündungen. Entzündungsmarker: Hohe Werte von IL-6 und CRP (C-reaktives Protein) korrelieren mit der Schwere der exsudativen Psoriasis. 11. Warum exsudativ? Der exsudative Charakter ist auf erhöhte Gefäßdurchlässigkeit und eine gestörte Barrierefunktion der Haut zurückzuführen, was häufiger bei Stoffwechselstörungen auftritt. Dies unterscheidet sie von trockenen Psoriasis-Formen, bei denen Hyperkeratose dominiert. 12. Prognose Die exsudative Psoriasis ist schwerer kontrollierbar aufgrund der Neigung zu Infektionen und chronischen Entzündungen. Bei Korrektur von Begleiterkrankungen (Fettleibigkeit, Diabetes) und Beseitigung von Auslösern sind langfristige Remissionen möglich. Diagnose Die Diagnose der Psoriasis basiert in der Regel auf dem klinischen Bild. Ein Dermatologe bewertet: • Das Erscheinungsbild der Ausschläge und ihre Lokalisation. • Das Vorhandensein der Psoriasis-Trias (Stearin-Fleck, Terminalfilm, Blutstau). • Die Familienanamnese. Bei atypischen Erscheinungen können folgende Maßnahmen ergriffen werden: • Hautbiopsie. Die histologische Untersuchung zeigt eine Verdickung der Epidermis, eine Verlängerung der Dermispapillen und eine Infiltration durch entzündliche Zellen. • Bluttests. Zum Ausschluss von Begleiterkrankungen (rheumatoide Arthritis, Infektionen). • Differentialdiagnose. Psoriasis wird von Ekzemen, seborrhoischem Dermatitis, Lichen ruber oder Pilzinfektionen abgegrenzt. Behandlungsmethoden Behandlungsmethoden der Psoriasis zielen darauf ab, Entzündungen zu reduzieren, die Hyperproliferation von Hautzellen zu verlangsamen, Symptome zu lindern und eine langfristige Remission zu erreichen. Die Therapieansätze hängen von der Form (vulgar, guttat, exsudativ usw.), dem Schweregrad, der betroffenen Fläche und den individuellen Merkmalen des Patienten ab. Die Behandlung wird in lokale, systemische und Phototherapie unterteilt, wobei in den letzten Jahren biologische Präparate und personalisierte Medizin stark an Bedeutung gewonnen haben. Lassen Sie uns diese Methoden im Detail betrachten. 1. Lokale Therapie Wird bei leichter bis mittelschwerer Psoriasis angewendet (weniger als 10 % der Haut betroffen). Glukokortikosteroide (GKS) • Was ist es: Salben, Cremes oder Lotionen mit entzündungshemmender und immunsupprimierender Wirkung (Betamethason, Clobetasol, Hydrocortison). • Wirkmechanismus: Reduzieren die Produktion von Zytokinen (TNF-α, IL-17), verringern die Aktivität von T-Zellen und die Entzündung. • Anwendung: 1–2 Mal täglich auf die Plaques auftragen. Wirkung nach 1–2 Wochen sichtbar. • Vorteile: Lindern schnell Juckreiz, Rötung und Schuppenbildung. • Nachteile: Langfristige Anwendung (über 4–6 Wochen) kann Hautatrophie, Teleangiektasien oder systemische Nebenwirkungen (bei großen Flächen) verursachen. • Beispiele: „Diprosalic“, „Elocom“, „Advantan“. Vitamin-D3-Analoga • Was ist es: Calcipotriol, Calcitriol, Tacalcitol – synthetische Derivate von Vitamin D. • Wirkmechanismus: Verlangsamen die Proliferation von Keratinozyten, regulieren deren Differenzierung und reduzieren Entzündungen. • Anwendung: 1–2 Mal täglich auftragen. Oft mit GKS kombiniert (z. B. „Daivobet“). • Vorteile: Sicher für langfristige Anwendung, kein Risiko für Hautatrophie. • Nachteile: Kann Reizungen verursachen, besonders an empfindlichen Stellen (Gesicht, Falten). • Hinweis: Wirkung zeigt sich nach 2–4 Wochen. Calcineurin-Inhibitoren • Was ist es: Tacrolimus und Pimecrolimus (Salben). • Wirkmechanismus: Unterdrücken die Aktivität von T-Lymphozyten durch Blockade der IL-2-Produktion. • Anwendung: Wird im Gesicht, am Hals und in Hautfalten verwendet, wo GKS unerwünscht sind. • Vorteile: Keine Hautatrophie. • Nachteile: Langsamer Wirkungseintritt, mögliches Brennen beim Auftragen. Keratolytika • Was ist es: Salicylsäure (2–10 %), Harnstoff. • Wirkmechanismus: Weichen Schuppen auf und entfernen sie, verbessern die Penetration anderer Medikamente. • Anwendung: Oft mit GKS oder Vitamin D3 kombiniert. • Vorteile: Erhöhen die Wirksamkeit der Haupttherapie. • Nachteile: Können bei hohen Konzentrationen die Haut reizen. Retinoide • Was ist es: Tazaroten (Salbe oder Gel). • Wirkmechanismus: Regulieren die Teilung von Keratinozyten und reduzieren Entzündungen über Retinsäure-Rezeptoren. • Anwendung: 1 Mal täglich, meist abends, auftragen. • Vorteile: Wirksam bei hartnäckigen Plaques. • Nachteile: Reizung, Lichtempfindlichkeit, kontraindiziert in der Schwangerschaft. 2. Phototherapie Wird bei mittelschwerer bis schwerer Psoriasis angewendet (mehr als 3–10 % der Haut betroffen). UVB-Therapie (Schmalband, 311 nm) • Was ist es: Bestrahlung der Haut mit Ultraviolett-B-Licht mit einer Wellenlänge von 311 nm. • Wirkmechanismus: Unterdrückt T-Zellen, reduziert die Zytokinproduktion und verlangsamt die Keratinozyten-Proliferation. • Anwendung: Sitzungen 2–3 Mal wöchentlich, Kurs von 20–30 Behandlungen. • Vorteile: Hohe Wirksamkeit (Remission bei 70–80 % der Patienten), minimale Nebenwirkungen. • Nachteile: Erfordert spezielle Geräte, Risiko von Verbrennungen oder Photoalterung bei Überdosierung. PUVA-Therapie • Was ist es: Kombination von UVA-Bestrahlung (320–400 nm) mit Einnahme von Psoralen (Photosensibilisator). • Wirkmechanismus: Psoralen verstärkt die Wirkung von UVA, indem es die DNA-Synthese in Keratinozyten und T-Zellen hemmt. • Anwendung: Psoralen wird 2 Stunden vor der Sitzung eingenommen, Behandlungen 2–3 Mal wöchentlich, Kurs von 15–25 Sitzungen. • Vorteile: Wirksam bei schweren Formen (bis zu 90 % Remissionen). • Nachteile: Risiko für Hautkrebs bei Langzeitanwendung, Übelkeit durch Psoralen. Excimer-Laser (308 nm) • Was ist es: Gezielte Bestrahlung betroffener Stellen mit Schmalband-UVB. • Wirkmechanismus: Ähnlich wie UVB, aber präziser. • Anwendung: Geeignet für lokale Plaques (Ellbogen, Knie), Kurs von 10–15 Sitzungen. • Vorteile: Minimiert die Bestrahlung gesunder Haut. • Nachteile: Hohe Kosten, begrenzte Verfügbarkeit. 3. Systemische Therapie Wird bei schwerer Psoriasis (mehr als 10 % der Haut betroffen) oder bei Unwirksamkeit lokaler Therapien eingesetzt. Methotrexat • Was ist es: Immunsuppressivum, Inhibitor des Folsäurestoffwechsels. • Wirkmechanismus: Unterdrückt die Teilung schnell proliferierender Zellen (T-Zellen, Keratinozyten). • Anwendung: 7,5–25 mg einmal wöchentlich (Tabletten oder Injektionen). • Vorteile: Wirksam bei Psoriasis und Psoriasis-Arthritis. • Nachteile: Lebertoxizität, Übelkeit, erfordert Blutkontrollen. Ciclosporin • Was ist es: Immunsuppressivum, Calcineurin-Inhibitor. • Wirkmechanismus: Blockiert die Aktivierung von T-Zellen und reduziert die IL-2-Produktion. • Anwendung: 2,5–5 mg/kg/Tag, in kurzen Kursen (3–6 Monate). • Vorteile: Schneller Effekt (2–4 Wochen). • Nachteile: Nierentoxizität, Blutdruckanstieg, nicht für Langzeitanwendung geeignet. Acitretin • Was ist es: Systemisches Retinoid. • Wirkmechanismus: Normalisiert die Differenzierung von Keratinozyten, reduziert Entzündungen. • Anwendung: 10–50 mg/Tag (Tabletten). • Vorteile: Wirksam bei pustulöser und erythrodermischer Psoriasis. • Nachteile: Hauttrockenheit, Teratogenität (kontraindiziert in der Schwangerschaft). 4. Biologische Präparate Eine innovative Medikamentenklasse, die bei schwerer Psoriasis und Psoriasis-Arthritis eingesetzt wird, wenn andere Methoden versagen. Sie zielen auf spezifische Zytokine oder Immunwege ab. TNF-α-Inhibitoren • Was ist es: Etanercept, Infliximab, Adalimumab. • Wirkmechanismus: Blockieren TNF-α, reduzieren Entzündungen und T-Zell-Aktivität. • Anwendung: Subkutane Injektionen oder Infusionen (z. B. 50 mg wöchentlich für Etanercept). • Vorteile: Hohe Wirksamkeit (PASI 75 bei 70–80 % der Patienten). • Nachteile: Infektionsrisiko, hohe Kosten. IL-17-Inhibitoren • Was ist es: Secukinumab, Ixekizumab, Brodalumab. • Wirkmechanismus: Blockieren IL-17A oder seinen Rezeptor und unterdrücken einen zentralen Entzündungsweg. • Anwendung: Injektionen (z. B. Secukinumab – 300 mg alle 4 Wochen nach Initialphase). • Vorteile: Schneller Effekt (1–2 Wochen), PASI 90 bei 60–70 % der Patienten. • Nachteile: Risiko für Candidiasis, teuer. IL-23-Inhibitoren • Was ist es: Guselkumab, Tildrakizumab, Risankizumab. • Wirkmechanismus: Blockieren die p19-Untereinheit von IL-23 und stören die Aktivierung von Th17. • Anwendung: Injektionen (z. B. Guselkumab – 100 mg alle 8 Wochen nach Initialphase). • Vorteile: Langfristige Remission, gute Verträglichkeit. • Nachteile: Hohe Kosten, erfordert Überwachung. IL-12/IL-23-Inhibitoren • Was ist es: Ustekinumab. • Wirkmechanismus: Blockiert die gemeinsame p40-Untereinheit von IL-12 und IL-23. • Anwendung: 45–90 mg subkutan alle 12 Wochen. • Vorteile: Wirksam bei Psoriasis und Arthritis. • Nachteile: Infektionsrisiko, weniger spezifisch als IL-23-Inhibitoren. 5. Zukunftsweisende Methoden • JAK-Inhibitoren: Tofacitinib, Upadacitinib – unterdrücken intrazelluläre Entzündungssignale (in Forschung für orale Anwendung). • Apremilast: Phosphodiesterase-4-Inhibitor, reduziert TNF-α- und IL-17-Spiegel (30 mg 2 Mal täglich). • Impfstoffe und Immunmodulatoren: Entwicklung von Impfstoffen gegen Streptokokken für guttate Psoriasis in der Forschung. • Mikrobiom-Therapie: Einsatz von Probiotika zur Wiederherstellung des Gleichgewichts der Haut- und Darmflora. 6. Individueller Ansatz • Schweregradbewertung: Verwendung des PASI (Psoriasis Area and Severity Index) und DLQI (Dermatology Life Quality Index). • Kombinationstherapie: Z. B. GKS + Phototherapie oder Biologika + Methotrexat zur Wirkungsverstärkung. • Kontrolle von Auslösern: Behandlung von Infektionen, Gewichtsreduktion, Verzicht auf Rauchen und Alkohol. 7. Prognose Moderne Methoden ermöglichen eine PASI 75–90 (Symptomreduktion um 75–90 %) bei den meisten Patienten. Biologika und Phototherapie sorgen für langfristige Remissionen (von 6 Monaten bis mehreren Jahren), aber eine vollständige Heilung ist aufgrund der chronischen Natur der Krankheit nicht möglich. Interessante Fakten über Psoriasis Psoriasis ist nicht nur eine weitverbreitete Hautkrankheit, sondern auch ein Zustand, der von einer Vielzahl faszinierender Fakten umgeben ist, die mit Geschichte, Wissenschaft und sogar Kultur zusammenhängen. Hier ist eine Sammlung spannender und wenig bekannter Details über Psoriasis, die helfen, diese Krankheit besser zu verstehen. 1. Alte Geschichte und erste Erwähnungen • Psoriasis ist der Menschheit seit Jahrtausenden bekannt. Schon im Alten Ägypten (um 1300 v. Chr.) beschrieben Ärzte in Papyrusrollen Hautausschläge, die an Psoriasis erinnern. Die Behandlung umfasste Salben mit Honig und Tierurin. • In der Bibel (Buch Leviticus) werden Hautkrankheiten erwähnt, die Psoriasis gewesen sein könnten, aber oft mit Lepra verwechselt wurden, was zur sozialen Isolation der Betroffenen führte. 2. Psoriasis und berühmte Persönlichkeiten • Viele bekannte Persönlichkeiten lebten mit Psoriasis: o Kim Kardashian: Sie spricht offen über ihre Diagnose, die sie von ihrer Mutter Kris Jenner geerbt hat, und nutzt dies, um das Bewusstsein zu schärfen. o Stalin: Historiker vermuten, dass Josef Stalin an Psoriasis litt, was seinen Charakter und seine Gewohnheit, geschlossene Kleidung zu tragen, beeinflusst haben könnte. o John Updike: Der amerikanische Schriftsteller erwähnte Psoriasis in seinen Werken und beschrieb sie als Quelle persönlichen Leidens und Inspiration. 3. Verbindung mit Genen und Evolution • Das mit Psoriasis assoziierte Gen HLA-Cw6 könnte einen evolutionären Vorteil gebracht haben. Wissenschaftler glauben, dass es die Immunantwort auf Infektionen wie Pest oder Pocken verstärkte und unseren Vorfahren half, zu überleben. • Psoriasis tritt häufiger bei Menschen europäischer Herkunft (2–3 %) auf als bei Afrikanern oder Asiaten (weniger als 1 %), was mit Unterschieden im Genpool zusammenhängt. 4. Psoriasis und Klima • Ultraviolettstrahlung verbessert oft den Hautzustand bei Psoriasis, weshalb das Tote Meer in Israel ein beliebter Ort zur Behandlung geworden ist. Die hohe Salzkonzentration und das Sonnenlicht führen bei 80–90 % der Patienten nach 3–4 Wochen Aufenthalt zu einer Remission. • Bei manchen Menschen verschlimmert sich Psoriasis jedoch im Sommer durch Hitze und Schwitzen – das sogenannte „Sommerparadox“. 5. Nicht nur die Haut • Psoriasis ist eine systemische Erkrankung. Bei 30–40 % der Patienten mit schwerer Form entwickelt sich eine Psoriasis-Arthritis, die die Gelenke betrifft. • Menschen mit Psoriasis haben ein um 50 % höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall) aufgrund chronischer Entzündungen, die die Gefäße beeinflussen. 6. Ungewöhnliche Auslöser • Eine Streptokokkeninfektion im Hals ist ein bekannter Auslöser für guttate Psoriasis, aber bei einigen Patienten wurden Schübe durch Insektenstiche, Tätowierungen oder sogar Stress durch Horrorfime ausgelöst. • Der Verzehr scharfer Speisen oder Rotwein kann bei empfindlichen Personen Ausschläge hervorrufen. 7. Psoriasis und Tiere • Auch Haustiere (Hunde, Katzen) können an Psoriasis erkranken, obwohl dies selten ist. Bei Hunden zeigt sie sich als trockene, schuppige Flecken, bei Katzen als Hautverdickung. Die Behandlung ähnelt der menschlichen: Salben und Diät. • Interessant ist, dass Fische keine Psoriasis haben, aber „Doktorfische“ (Garra rufa) in einigen Spas zur Entfernung von Schuppen bei Menschen eingesetzt werden. 8. Psoriasis und Kunst • Im Mittelalter wurde Psoriasis manchmal auf Gemälden als „göttliche Strafe“ dargestellt, obwohl Künstler ihre Natur nicht verstanden. • Moderne Künstler wie Dennis Potter (ein Dramatiker mit Psoriasis) nutzten ihre Erfahrungen mit der Krankheit in ihrem Schaffen und schufen Werke über Selbstakzeptanz. 9. Mythen und Missverständnisse • Bis ins 19. Jahrhundert galt Psoriasis als ansteckend, weshalb Betroffene gemieden wurden. Erst 1841 bewies der österreichische Dermatologe Ferdinand Hebra, dass es keine Infektion ist, und gab der Krankheit ihren modernen Namen (vom griechischen psora – „Juckreiz“). • Manche glauben immer noch, dass Psoriasis durch „schmutziges Blut“ oder schlechte Hygiene verursacht wird, obwohl es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt. 10. Wissenschaft und Entdeckungen • In den 2010er Jahren führte die Entdeckung der Rolle von IL-17 und IL-23 in der Pathogenese der Psoriasis zur Entwicklung biologischer Präparate (Secukinumab, Guselkumab), die die Behandlung revolutionierten und bei 90 % der Patienten mit schwerer Form Remissionen ermöglichten. • Mikrobiomstudien zeigten, dass Menschen mit Psoriasis weniger nützliche Bakterien (Actinobacteria) auf der Haut haben, was ein neues Ziel für Therapien sein könnte. 11. Psoriasis und Ernährung • Obwohl es keine direkten Beweise gibt, dass eine Diät Psoriasis heilt, berichten einige Patienten von Verbesserungen nach Verzicht auf Gluten (besonders bei Zöliakie) oder Milchprodukte, die Entzündungen fördern können. • Der Verzehr von Kurkuma (dank Curcumin) zeigte in Studien eine Senkung des TNF-α-Spiegels bei manchen Patienten. 12. Rekorde und Statistik • Der jüngste registrierte Psoriasis-Patient in der medizinischen Literatur war ein Neugeborenes (Diagnose mit 4 Tagen). • Laut WHO sind etwa 125 Millionen Menschen weltweit von Psoriasis betroffen (2–3 % der Bevölkerung), was sie zu einer der häufigsten chronischen Hauterkrankungen macht. 13. Ungewöhnliche Erscheinungsformen • Bei manchen Menschen betrifft Psoriasis nur die Nägel (punktförmige Vertiefungen, Ablösung), und sie ahnen jahrelang nichts von der Diagnose. • Eine seltene Form – Psoriasis der Zunge – verursacht weiße Flecken und Risse auf der Schleimhaut, was oft mit Candidiasis verwechselt wird. 14. Positiver Blick • Trotz der Herausforderungen empfinden viele Patienten, dass Psoriasis sie gelehrt hat, auf sich aufzupassen, Stress zu vermeiden und die Unterstützung von Angehörigen zu schätzen. • Gemeinschaften wie der National Psoriasis Foundation (NPF) veranstalten jährliche Events, um das Bewusstsein zu schärfen und zu zeigen, dass man mit Psoriasis ein erfülltes Leben führen kann. Prognose und Komplikationen Die Prognose und Komplikationen der Psoriasis hängen von der Form der Erkrankung (vulgar, guttat, exsudativ usw.), dem Schweregrad, dem Zeitpunkt der Behandlung, dem Lebensstil des Patienten und dem Vorhandensein von Begleiterkrankungen ab. Obwohl Psoriasis unheilbar ist, ermöglichen moderne Therapiemethoden eine Kontrolle der Symptome und eine Minimierung von Komplikationen. Lassen Sie uns dies im Detail betrachten. 1. Prognose der Psoriasis Psoriasis ist eine chronische Erkrankung mit rezidivierendem Verlauf, was ein Wechselspiel von Schüben und Remissionen bedeutet. Die Prognose variiert je nach einer Vielzahl von Faktoren. Faktoren, die die Prognose beeinflussen • Form der Psoriasis: o Guttate Psoriasis: Bei 60–70 % der Patienten verschwindet sie spontan innerhalb von 3–6 Monaten nach Beseitigung des Auslösers (z. B. Infektion), aber bei 30–40 % kann sie in eine chronische Form (Psoriasis vulgaris) übergehen. o Psoriasis vulgaris: Chronischer Verlauf; bei angemessener Therapie können Remissionen Monate oder Jahre andauern, ohne Behandlung schreiten die Plaques fort. o Exsudative Psoriasis: Kompliziertere Prognose aufgrund der Anfälligkeit für Infektionen und der Abhängigkeit von Stoffwechselstörungen (Fettleibigkeit, Diabetes). o Pustulöse und erythrodermische Psoriasis: Schwere Formen mit hohem Komplikationsrisiko und systemischen Störungen; schlechtere Prognose ohne intensive Behandlung. • Schweregrad: o Leicht (weniger als 3 % der Haut): Gute Prognose, oft ausreichend mit lokaler Therapie. o Mittelschwer (3–10 %): Kontrolle mit Phototherapie oder systemischen Medikamenten möglich. o Schwer (mehr als 10 %): Erfordert biologische Präparate; Prognose verbessert sich mit deren Einsatz. • Alter des Beginns: Früher Beginn (vor 40 Jahren) ist mit schwererem Verlauf und häufigen Rezidiven verbunden, später Beginn (nach 40) mit milderem Verlauf. • Behandlung: Rechtzeitige und richtig gewählte Therapie (z. B. Biologika) kann bei 70–90 % der Patienten eine Remission von 6–12 Monaten oder länger ermöglichen. • Lebensstil: Vermeidung von Auslösern (Stress, Rauchen, Infektionen) verbessert die Prognose, deren Vorhandensein verschlechtert den Verlauf. Allgemeine Prognose • Bei angemessener Therapie: Die meisten Patienten erreichen eine deutliche Linderung der Symptome (PASI 75–90, also Verbesserung um 75–90 %) und können ein normales Leben führen. Ein vollständiges Verschwinden der Symptome ist möglich, aber Rückfälle sind wahrscheinlich. • Ohne Behandlung: Die Krankheit schreitet voran, die betroffene Fläche wächst, und das Risiko für Komplikationen steigt. • Langfristige Perspektive: Psoriasis verkürzt die Lebenserwartung nicht direkt, aber begleitende Komplikationen (kardiovaskulär, psychologisch) können die Lebensqualität beeinträchtigen. 2. Komplikationen der Psoriasis Psoriasis ist nicht nur eine Hauterkrankung, sondern auch ein systemischer Entzündungsprozess, der zu verschiedenen Komplikationen führen kann. Diese lassen sich in lokale (hautbezogene) und systemische (andere Organe betreffende) Komplikationen unterteilen. Lokale Komplikationen 1. Sekundärinfektion: o Was ist es: Bakterielle (Staphylococcus aureus, Streptococcus) oder Pilzinfektionen (Candida) an betroffenen Stellen. o Ursache: Risse, Nässen (insbesondere bei exsudativer Form) und reduzierte Barrierefunktion der Haut. o Manifestationen: Pusteln, verstärkte Schmerzen und Juckreiz, unangenehmer Geruch. o Risiko: Hoch bei exsudativer und pustulöser Psoriasis; kann zu Impetigo oder Zellulitis führen. 2. Erythrodermie: o Was ist es: Generalisierte Hautentzündung (mehr als 90 % der Oberfläche betroffen). o Ursache: Fortschreiten schwerer Formen, abruptes Absetzen von Kortikosteroiden, Infektionen. o Manifestationen: Durchgehende Rötung, Schuppenbildung, Fieber, Schüttelfrost, Dehydrierung. o Risiko: Störung der Thermoregulation, Proteinverlust, lebensbedrohlich (Letalität bis zu 10 % ohne Behandlung). 3. Nagelveränderungen: o Was ist es: Punktförmige Vertiefungen („Fingerhut-Symptom“), Verdickung, Ablösung der Nagelplatte. o Ursache: Entzündung im Nagelbett. o Risiko: Bei 50 % der Psoriasis-Patienten; Vorbote von Psoriasis-Arthritis. Systemische Komplikationen 1. Psoriasis-Arthritis: o Was ist es: Gelenkentzündung im Zusammenhang mit Psoriasis. o Häufigkeit: Entwickelt sich bei 10–30 % der Patienten, häufiger bei schweren Formen und Nagelbefall. o Manifestationen: Schmerzen, Steifheit (besonders morgens), Gelenkdeformation (Finger, Wirbelsäule). o Risiko: Kann ohne Behandlung (z. B. Methotrexat, Biologika) zu Behinderungen führen. 2. Kardiovaskuläre Erkrankungen: o Was ist es: Atherosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall. o Ursache: Chronische Entzündung erhöht die Spiegel von IL-6, TNF-α und C-reaktivem Protein, was die Plaquebildung in Gefäßen beschleunigt. o Risiko: Bei Patienten mit schwerer Psoriasis ist das Risiko für Herzinfarkt um 50 %, für Schlaganfall um 30 % höher. 3. Metabolisches Syndrom: o Was ist es: Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes, Hypertonie, Dyslipidämie. o Ursache: Systemische Entzündung und hormonelle Störungen (z. B. Überschuss an Leptin bei Fettleibigkeit). o Risiko: Bei 40–60 % der Psoriasis-Patienten; besonders typisch für die exsudative Form. 4. Psychologische Komplikationen: o Was ist es: Depression, Angststörungen, soziale Isolation. o Ursache: Sichtbare Ausschläge, chronisches Unbehagen, Stigmatisierung. o Häufigkeit: Depression bei 20–30 %, Angst bei 10–15 %; das Risiko für suizidale Gedanken ist doppelt so hoch. 5. Augenerkrankungen: o Was ist es: Uveitis, Konjunktivitis, trockene Augen. o Ursache: Autoimmune Entzündung, verbunden mit Psoriasis oder Arthritis. o Risiko: Bei 5–10 % der Patienten; kann zu Sehverschlechterung führen. 6. Lebererkrankungen: o Was ist es: Nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD), toxische Hepatitis. o Ursache: Systemische Entzündung, Nebenwirkungen systemischer Medikamente (Methotrexat, Ciclosporin). o Risiko: Bei 20–30 % der Patienten mit langfristiger schwerer Psoriasis. Seltene Komplikationen • Amyloidose: Ablagerung von Amyloid in Organen (Nieren, Leber) bei langanhaltender Entzündung (extrem selten). • Lymphom: Leicht erhöhtes Risiko (um das 1,5-Fache) bei Patienten mit schwerer Form, möglicherweise durch Immunsuppression. 3. Wie kann man Komplikationen minimieren? • Frühe Behandlung: Rechtzeitiger Einsatz von lokaler Therapie, Phototherapie oder Biologika reduziert das Risiko für Progression und Komplikationen. • Kontrolle von Auslösern: Behandlung von Infektionen, Stressreduktion, Verzicht auf Rauchen und Alkohol. • Gesundheitsüberwachung: Regelmäßige Bluttests (Leberwerte, Lipide), Kontrolle von Gewicht, Blutdruck und Blutzucker. • Körperliche Aktivität: Reduziert Entzündungen und das Risiko für metabolisches Syndrom. • Psychologische Unterstützung: Beratung durch Psychologen oder Teilnahme an Selbsthilfegruppen. 4. Individuelle Prognose • Bei Patienten mit leichter Form und guter Reaktion auf die Therapie sind Komplikationen selten, und die Lebensqualität bleibt hoch. • Bei schweren Formen ohne Kontrolle steigt das Risiko für Komplikationen, insbesondere bei Begleiterkrankungen (Fettleibigkeit, Diabetes). Medizinisches Cannabis wirkt bei Psoriasis potenziell auf mehrere Weisen, hauptsächlich durch die Interaktion seiner Wirkstoffe, den Cannabinoiden, mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System. Dieses System spielt eine zentrale Rolle bei der Regulierung von Entzündungen, Schmerzen und anderen Immunfunktionen. 1. Entzündungshemmung: Cannabidiol (CBD) ist bekannt für seine entzündungshemmenden Eigenschaften. Es könnte helfen, die Entzündungsreaktionen, die Psoriasis begleiten, zu reduzieren, indem es auf spezifische Moleküle einwirkt, die an der Entzündungsreaktion beteiligt sind. 2. Schmerzlinderung: Tetrahydrocannabinol (THC) interagiert mit den Schmerzrezeptoren im Gehirn, was zu einer Verringerung des Schmerzempfindens führen kann. Dies ist besonders relevant, da Psoriasis oft mit schmerzhaften Hautläsionen verbunden ist. 3. Modulation des Immunsystems: Psoriasis ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Hautzellen irrtümlich angreift. Es gibt Hinweise darauf, dass Cannabinoide das Immunsystem modulieren und so die Überaktivität, die zu den Symptomen der Psoriasis führt, dämpfen können. Forschungsergebnisse Die wissenschaftliche Forschung zu Cannabis bei Psoriasis ist noch begrenzt, aber einige Studien haben positive Effekte gezeigt: Tierstudien haben gezeigt, dass Cannabinoide die Proliferation von Hautzellen vermindern können, was direkt zur Reduktion der psoriatischen Plaques beitragen könnte. Anwendungsbeobachtungen weisen darauf hin, dass die topische Anwendung von CBD-haltigen Salben und Cremes die Hautbeschwerden lindern kann.